Mit diesem Artikel möchte ich euch dem Futterboot – Köderboot mal etwas näher bringen und euch die verschiedenen Modelle und Eigenschaften erklären bzw. auflisten. Natürlich werden auch die Vor – Nachteile von Ferngesteuerten Köderbooten gegenüber Schlauchbooten aufgezählt & erläutert. Vorab möchte ich aber noch erwähnen, dass ich selber kein Ferngesteuertes Futterboot zum Karpfenangeln benutze. Ich bevorzuge immer noch die altmodische Art und Weise des Auswerfens oder das ausbringen der Montagen sowie Futtermittel mit einem etwas stabileren Schlauchboot. An verschiedenen Seen oder Weiher, wo etwa Köderboote nicht erlaubt sind, verwende ich auch gerne die Spot Rod und eine große Futterrakete, um eine Futterstelle anzulegen oder zu präparieren. Ich möcht auch auf keinen Fall die Ferngesteuerten Futterboote in diesem Bericht schlecht machen, aber ich Persönlich bin halt immer noch der Meinung, dass es nichts Besseres als ein vernünftiges Schlauch- Faltboot gibt, mit dem man seinen Angelstelle genauestens unter die Lupe nehmen kann. Auf die Vor & Nachteile zwischen einem Schlauch- & Futterboot, werden ich später noch genauer eingehen. Dieser Artikel soll einen kleinen Einblick, rund um die verschiedenen Köderboote geben, die sich bis jetzt auf den Markt etablieren konnten.


Ganz einfach gesagt sind die Boote nichts anderes als modifizierte Funkferngesteuerte Modellboote. Das erste Futterboot (im englischen Baitboat genannt), wurde ca. 1980 in England entwickelt. Damals war so ein Köderbootnatürlich eine absolute Revolution und jeder wollte eins haben. Gerade die verrückten Karpfenangler waren von so einem Ferngesteuerten Futterboot angetan, doch der stolze Preis war vorerst der massenhaften Verbreitung ein Hindernis. Außerdem war die Technik noch nicht so ausgereift wie heute. Deshalb konnte sich das Futterboot anfangs nur schwer auf dem Markt durchsetzen. Heutzutage feiert das Köderboot eine Renaissance, da es durch gesunkene Kosten erschwinglich geworden ist. Die anfangs hohen Preise haben findige Karpfenangler dazu bewogen sich dem Problem anzunehmen und eine Preiswertere Möglichkeit auszumachen. Auch die Option sich sein eigenes Futterboot zu bauen (durch Bausätze oder Umbau eines fertigen Modellbaubootes) haben zum wiederaufleben geführt.

Warum wurde das Bait Boat entwickelt, bzw. wofür ist es gut? Es war im Sinne des Erfinders, Futter sowie Montagen an entfernte oder schwer zugängliche Stellen zu befördern. Auch das punktgenaue Anfüttern auf weite Distanzen, sollte mit so einem Futterboot unterstützt bzw. erleichtert werden. Im Laufe der Zeit wurden die Bedürfnisse der Karpfenangler jedoch anspruchsvoller und es wurden neue Techniken mit eingebaut. Darunter gehören Innovationen wie Carp GPS, Echolot – Fishfinder, etc.

Worin liegen die Vorteile von so einem Köderboot gegenüber einem Schlauch- oder Faltboot? Der moderne Karpfenangler benötigt für eine kurze Session eine Menge Tackle. Natürlich dient ein großer Teil dieser hochwertigen Ausrüstung lediglich der Bequemlichkeit des Anglers und ist nicht relevant für ein Erfolgreiches Wochenende. Zudem besitzt auch nicht jeder Fishhunter einen geräumigen Transporter, sonder oft nur ein alltagstaugliches Fahrzeug. Der Karpfenangler muss also mit dem zur Verfügung stehenden Platz in seinem Auto auskommen. Da liegt es nahe, dass er lieber ein kompaktes Ferngesteuertes Futterboot mit GPS & Echolot einpackt, anstatt eines schweren, sperrigen & unhandlichen Schlauboots. Auch das lästige & langwierige aufpumpen des Bootes entfällt dadurch. Ein weiterer Vorteil bei dem Baitboot liegt darin, dass es nach aufstellen &, ausrichten des Rod Pods nur noch mit Futter – Montage beladen werden muss und sofort Einsatzbereit ist. Darüber hinaus besitzen die hochwertigeren Futterboote mittlerweile eine exakte GPS Technik und hervorragenden Funk Echolote, die dem Angler am Ufer Informationen über die angesteuerte Angelstelle geben kann. Dadurch entfällt wiederum das unnötige mitschleppen eines Echolotes & GPS Gerätes. Als ob diese Eigenschaften nicht schon Aussagekräftig genug wären, sind Futterboote mit starken Elektromotoren ausgestattet, damit der Spot schneller und unauffälliger erreicht werden kann, als mit einem normalen Schlauchboot. Natürlich braucht es auch ein klein wenig Übung, um ein mit Köder & Montage beladenem Bait Boat über das Gewässer zu steuer. Noch ein weiterer Vorteil von einem fern gesteuerten Köderboot, sind schwer zu erreichende Stellen, wie z.B. überhängende Bäume, Schilfgürtel und sonstige Hotspots, die beim üblichen auswerfen nur schwer zu erreichen sind.

Kommen wir jetzt aber mal zu den Nachteilen von so einem Futterboot. Wie schon am Anfang dieses Artikels erwähnt, bevorzuge ich lieber ein geräumiges Schlauchboot zum Karpfenangeln. Das bring für mich folgende Vorzüge! Auf der Suche nach einer geeigneten Angelstelle, taste ich den Gewässergrund mit einem etwas schwereren Angelblei ab, um harte Stellen und Unebenheiten ausfindig zu machen. Diese Prozedur nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, aber ich kann mir am Ende sicher sein, dass ich meinen Köder bestmöglich für den Karpfenplatziert habe. Dieses Verfahren kann ich nicht mit einem Futterboot mit Echolot – GPS ausführen, sonder kann mich nur auf die Anzeige des wiedergegebenen Bildes verlassen. Der nächste Punkt wo ich einen Vorteil für ein normales Schlauchboot gegenüber einem Köderboot sehe, ist das anfüttern / vorfüttern der Angelstelle. Mit einem normalen Boot kann ich viel großflächiger anfüttern als mit einem elektronischen Futterboot. Natürlich gibt es je nach Hersteller Aufsätze zum nahrüsten für das Köderboot. Damit können dann ca.4 kg Futter-Köder befördert werden. Jedoch einer der größten Nachteile finde ich, ist die Technik bzw. Elektronik von einem Futterboot! Dabei spielt es keine Rolle ob es das neuste Hightech Baitboat von der Firma XY ist oder ein Futterboot Eigenbau. Gehen wir nur mal davon aus, Ihr habt nach der letzten Session vergessen die Batterien wieder aufzuladen. Ihr lasst euer Futterboot voller Erwartung ins Wasser um euren Spot anzufahren. Nach halber Strecke reagiert das Bötchen nicht mehr auf die Fernsteuerung und es bleibt einfach stehen! Was nun? Es muss ja auch nicht zwangsläufig die Batterie sein die leer geworden ist, sondern nur ein kleiner Elektronik Fehler und das teure Futterboot mit Echolot & GPS fährt nur noch im Kreis. Was macht man da? Wenn jetzt nicht zufällig ein anderer Angler am Wasser ist der ein Schlauchboot oder ähnliches besitzt, habt Ihr je nach Größe des Gewässers ein echtes Problem. Wie jeder weiß kann die modernste Technik in Elektronischen Geräten echt tückisch sein und uns in den Wahnsinn treiben. Der nächste Nachteil hat überhaupt nichts mit dem eigentlichen Baitboat zu tun, sondern nur mit dessen Bedienern. Denn Dank der vielen technischen Vorteile bei so einem Futterboot, kann es seinen Besitzer dazu verleiten, Plätze & Bereiche anzusteuern die ansonsten nicht möglich, oder sogar verboten sind. Dies passiert halt immer öfters und es betrifft auch nicht nur das elektronische Köderboot sonder auch normale Paddelboote. Natürlich kann es auch an dem Neid anderer Angler liegen die nicht so ein Ferngesteuertes Bötchen (Schlauchboot) besitzen, die sich aber dennoch beim Vorstand darüber Beschweren. Daraufhin wird bei der nächsten Vereins Versammlung beschlossen, dass ab nächstem Jahr keine Elektronischen Futterboote mehr zum Angeln erlaubt sind. Dieses Phänomen passiert leider an vielen Gewässern immer öfters und man kann sich nicht dagegen wehren. Ehrlich gesagt finde ich es schade, dass viele Erneuerungen & Geräte die den Fang von Fischen vereinfachen & verbessern, nach kurzer Zeit auch schon wieder verboten werden. Der Erfolg mit solchen Geräten & Techniken wird einem halt nicht gegönnt. Aber wir leben doch nun mal in einem modernen Zeitalter und unser Vorsprung ist die Technologie. Leider sehen das einige Personen anders, zudem gibt es da noch den Generationskonflikt oder den Neid anderer Angler.

Kommen wir nun zu den verschiedenen Futterboot Herstellern und deren Produkte. Zum einen gibt es zwei verschiedene Rumpfvarianten für das Köderboot. Einmal die ganz normale Schalenkonstruktion und die bessere Katamaran Konstruktion. Diese Katamaran Variante bietet dem Futterboot eine bessere / stabilere Wasserlage und verhindert ein umkippen. Die Boote mit einer Schalenkonstruktion sind oft anfälliger bei Wind – Wellen und neigen bei hoher Last zum kentern. Darüber hinaus gibt es zwei verschiedene Mechanismen zum ablassen / abladen der Köder. Zum einen die sogenannte Kippvorrichtung, die das aufgeladene Futter mit Hilfe eines Elektromotors Motors – Seilwinde hinten über das Heck des Köderboot kippt, oder die Fallklappen Technik, die mittig im inneren Teil des Futterbootes liegt und getrennt voneinander gesteuert werden kann. Zusätzlich bieten manche Hersteller Aufsätze für den Einzelauswurf an. Dies funktioniert meistens mit einer Beförderungsschnecke, mit der die Boilies einzeln ausgeworfen werden können. Daneben gibt es auch einige weitere exotische Auswurfmechanismen. Wer sich dafür interessiert, kann sich bei den verschiedenen Futterboot Herstellern darüber informieren.

Das Köderboot – Futterboot im Überblick.

Was spricht für ein Köderboot:

  • Klein & handlich
  • Benötigt wenig Platz
  • Futter & Montage kann schnell ausgefahren werden.
  • Mit einem GPS – Echolot ausgestatteten Futterboot kann der Weiher schnell mal abgecheckt werden.
  • Punktgenaues anfüttern
  • Schwer zu erreichende Stellen können leicht angefahren werden.
  • Mit einem Futterboot mit GPS kann in der Regel eine Spot Markierung gesetzt werden

Was spricht gegen ein Bait Boat:

  • Ein Köderboot ist an vielen Gewässern verboten
  • Der Gewässergrund kann nicht abgetastet werden
  • Großflächiges anfüttern mit einem Futterboot ist oft nicht möglich.
  • Technik kann anfällig sein.
  • Hoher Preis
  • Batterien müssen immer aufgeladen sein (meistens kann man ja das Futterboot nicht mal schnell irgendwo am Weiher aufladen)
  • Wird von anderen Anglern oft als ungerechten Vorteil gesehen (was meiner Meinung nach Quatsch ist).

Wie hoch sind die Kosten?

  • Die Kosten für ein Futterboot sind nicht pauschalisierbar, denn je nach Modell und Ausführung, können die Preise stark variieren. Sie befinden sich jedoch im Bereich von 500 Euro bis 2500 Euro
  • Köderboot Bausätze können schon ab 300 bis 800 Euro erworben werden.
  • Beim Futterboot selber bauen, kann man zusätzlich noch einige Kosten sparen. Für 100 Euro kann schon etwas einfaches zusammengebaut werden.

Wie sind die Futterboot Standartformen?

  • Normaler Bootsrumpf
  • Katamaran- Form

Welche  Köderboot Auswurfmethoden gibt es?

  • Einzelauswurf (durch Förderschnecken, Spiralen oder Förderbänder)
  • Futterschalenauswurf (für größere Mengen)
  • Streurotor
  • Kipptechnik (wie beim Muldenkipper)
  • Falltürentechnik (meist nur bei einem Katamaran Köderboot vorhanden)
  • Etc.

Welche Zusatz Techniken werden für ein Futterboot angeboten?

  • GPS (Carp GPS) –zzgl. Standpunktmarkierung
  • Fishfinder – Echolot
  • Entfernungsmesser
  • Autopilot
  • Etc.

Herstellerübersicht von Bausätzen und fertigen Futterbooten.

  • Carphunter-Germany Bait Beast Futterboot 🙂
  • Planet Vopi Futterboote
  • Angling Technics
  • Carplounge Tackle
  • Carp Madness
  • Becker Fishing Tackle
  • Carponizer Baitboat
  • Bait Liner
  • Soul Carp
  • Fischfeeder / Fishfeeder Futterboot
  • Carpotronics
  • Und noch viele weitere Futterboot Hersteller